TENS-EMS Geräte

im Lesertest
Verspannungen können sehr schmerzhaft sein. Egal ob durch falsche Haltung beim Sitzen während der Arbeit. Oder einseitige Körperbelastungen. Teilweise wirken sich diese Verspannungen auch auf den gesamten Körper aus.

Eine sehr wirkungsvolle, alternative Behandlungsmethode ist die sogenannte transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS). Sie wird mithilfe von TENS-Geräten durchgeführt. Diese Reizstromgeräte arbeiten mit elektrischen Impulsen. Seit den 1960er Jahren gilt diese Therapie zur Stimulation der Nerven als anerkannte Schmerztherapie, sowohl bei akuten wie auch bei chronischen Schmerzsymptomen.

Selbst bei Erkrankungen mit chronischen Schmerzen lässt sich oft noch eine merkliche Verbesserung des Schmerzes erzielen. Zudem können durch TENS-Geräte körpereigene schmerzausschaltende Systeme aktiviert werden. Dies wurde in Untersuchungen nachgewiesen. Durch elektrische Impulse wird das auf Schmerz eingestellte Nervensystem harmonisiert und beruhigt, sodass Schmerzzustände sogar ganz ohne Medikamente vergehen können.

Dabei ist die Schmerztherapie mittels kleiner Stromschläge keine Erfindung der Neuzeit. Schon vor 4500 Jahren sollen die Ägypter Strom zur Schmerzlinderung verwendet haben. Der Überlieferung nach verwendeten sie Zitterrochen zur Behandlung von Gicht. Die Fische wurden auf die schmerzenden Körperstellen gelegt und gaben dort kleine Stromschläge ab. Ob diese Behandlungen erfolgreich waren, das wissen nur die alten Ägypter. Auch aus dem 19. Jahrhundert sind Behandlungen mittels Strom überliefert. Der Arzt W.G. Oliver soll im Jahr 1850 in den USA erfolgreich Lokalanästhesien mit Strom durchgeführt haben. Irgendwann geriet die Reizstromtherapie jedoch in Vergessenheit. In den 1960er Jahren jedoch entwarfen die beiden Schmerzforscher Professor Ronald Melzack und Professor Patrick Wall mit der Kontrollschrankentherapie ein neues Konzept der Schmerzwahrnehmung.

Das TENS-Gerät überträgt leichte Reizstromstöße über zwei bis vier Elektroden, die auf der Haut an den betroffenen Körperstellen platziert werden. Die Frequenz dieser sanften Stromstöße liegt dabei zwischen einem und 150 Hertz. Durch den Stromfluss werden Nervenzellen angeregt, die die elektrischen Signale ans Rückenmark weiterleiten. Nach der von Melzack und Wall entwickelten Kontrollschrankentherapie setzt dort die Wirkung ein. Es werden biochemische Botenstoffe freigesetzt, die auch als »Gute-Laune-Hormon« bezeichnet werden und als körpereigene Schmerzmittel gelten. Durch sie wird das Schmerzempfinden reduziert.

Unsere jetztWIR. Lesertester haben vier Geräte von verschiedenen Anbietern ausführlich getestet. Im Test wurden besonders die Anwendungen und Funktionen begutachtet. Einige der getesteten Geräte lassen sich auch zum EMS-Muskeltraining nutzen. Die EMS-Anwendung ist ähnlich der TENS-Behandlung, setzt aber im Gegensatz zu dieser beim gezielten Muskelaufbau an. Auch eine Massagefunktion zur Muskelentspannung ist bei manchen Geräten vorhanden. Die verschiedenen Anwendungsprogramme lassen sich dank der vielfach ausführlichen Bedienungsanleitungen leicht umsetzten.

Kleiner Tipp unserer Redaktion
Die TENS-Therapie bietet keine garantierte Wirksamkeit. Dennoch wird sie bei zahlreichen Schmerzbeschwerden therapiebegleitend oder auch als alleinige Anwendung eingesetzt.