© Beate Larcher

Trekkingstöcke im Lesertest

Andreas Bauer

Andreas Bauer

15. August 2019

Trekkingstöcke haben in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen und gehören mittlerweile zur Grundausrüstung bei Wandertouren. Aus gutem Grund, denn sie helfen die Knie zu schonen und die Muskulatur und die Wirbelsäule zu entlasten. Es gibt nichts, was den Auf- und Abstieg derart erleichtert wie Trekkingstöcke, denn schon im ebenen Gelände werden bei jedem Schritt ungefähr 5 kg entlastet. Somit verbessern sie die Sicherheit und Performance beim Gehen erheblich.

Einsteigermodelle gibt es bereits für ca. 40 EUR, hochwertigere Trekkingstöcke können bis zu 200 EUR kosten. Die meisten Stöcke sind aus Aluminium hergestellt. Daneben gibt es aus Karbon gefertigte Stöcke, die in der Regel noch leichter sind und aufgrund ihrer Festigkeit Schwingungen besser absorbieren. Zu unterscheiden sind Teleskopstöcke, Faltstöcke und Festlängen, die eher für den sportlichen Einsatz wie z.B. Nordic Walking geeignet sind. Da wäre noch die Frage nach dem richtigen Griff und dem Verstellsystem sowie Extras wie Teller, Spitze und Federungssysteme. Es gibt also viel zu beachten beim Kauf von Trekkingstöcken. jetztWIR.-Leser haben den Test für Sie gemacht und vier verschiedene Modelle geprüft.

Wozu werden Trekkingstöcke verwendet?
Früher hat man nicht schlecht gestaunt, als man die Trekkingstöcke bei den ersten Touristen entdeckte und spöttisch dachte, diese wären nur was für Leute gehobenen Alters. Inzwischen haben Trekkingstöcke auch bei jungen Wanderern an Bedeutung gewonnen und man wundert sich eher, wenn man beim Wandern jemanden ohne trifft. Ob Ausflüge in den Bergen oder Wandern im Flachland – Trekkingstöcke steigern den Laufkomfort, gerade beim Auf- und Abstieg.

Was sind die wichtigsten Eigenschaften?
Generell gilt, dass jeder für sich entscheiden muss, welche Stöcke geeignet sind. Die Einstellung der Länge und der Handschlaufen sollte nicht sehr kompliziert sein. Bei den Griffen ist zu beachten, dass sie nicht aus Plastik bestehen, da diese leichter Blasen verursachen können. Kork- oder Schaumstoffhaltige Griffe absorbieren Schweiß leichter und verhindern Reibung an den Händen. Bei langen Touren macht es durchaus Sinn Trekkingstöcke mit Federung zu nutzen, da sie die Unterarme noch besser entlasten. Wer gerne im Winter wandern möchte, sollte Trekkingstöcke mit entsprechenden breiten Tellern verwenden, die im Schnee für einen stabileren Halt sorgen.

Tipp der Redaktion
Falls Sie für Ihre nächste Reise Trekkingstöcke mitnehmen möchten, aber mit dem Flugzeug anreisen, sollten Sie Ihre Stöcke nicht ins Handgepäck nehmen, da dies verboten ist. An der Sicherheitskontrolle werden sie als gefährliche Gegenstände eingestuft.

WIR. erwarten eine einfache Handhabung

Die individuelle und richtige Größeneinstellung sollte ebenso unkompliziert sein wie das mühelose Verstellen der Griffschlaufen. Zudem sollten die Griffe angenehm in der Hand liegen. Beim Verstauen ist es wichtig, die Stöcke einfach und ohne große Kraftanstrengung zusammenzuschieben.

Lesertester Dieter Homeier

»Ich erwarte von Trekkingstöcken, dass sie stabil und leicht zu handhaben sind. Sie sollten mich während einer Wanderung bei nachlassenden Kräften unterstützen, nicht zu schwer sein und sich leicht in der Höhe verstellen lassen.«

WIR. erwarten eine effiziente Leistung

Wichtige Kriterien sind die Schonung der Gelenke und Muskeln. Die Leistung der Trekkingstöcke ist besonders von wichtigen Faktoren wie System, Material und Lebensdauer abhängig. Durch diese Eigenschaften wird die Effizienz der Stöcke besser beurteilt.

Lesertesterin Ruth Seifert

»Meine Erwartungen an Trekkingstöcke sind, dass sie mich beim Wandern entlasten und die Kräfte auf quasi vier Beine verteilen. Sie sollten die Kräfte beim Abstieg stabilisieren und vor allem die Kniegelenke schonen.«

WIR. erwarten eine gute Ausstattung

Es gibt einfache Trekkingstöcke ohne und welche mit umfangreichem Zubehör. Das ein oder andere Extra ist je nach Wandertour unverzichtbar. Zusatzteile wie breitere Teller sind z.B. im Schnee wichtig. Bei Wanderungen auf Asphalt sorgen Gummiaufsätze für einen besseren Halt.

Lesertester Konrad Krügl

»Trekkingstöcke sollten leicht verstell- sowie bedienbar sein und die Griffe aus angenehmem Kork bestehen. Je nach Wanderwegen erwarte ich verschiedene Spitzen, die sich einfach wechseln lassen. Bei Asphaltwegen sind für mich Gummistopfen sehr nützlich.«

WIR. erwarten eine solide Verarbeitung

Trekkingstöcke sollten nicht nur ihren Zweck erfüllen, sondern auch mit entsprechendem Design und hochwertiger Verarbeitung mithalten können. Gerade auf längeren Touren sind leichte Stöcke von Vorteil. Auch sollten sie sich leicht am Rucksack verstauen lassen.

Lesertester Hans Pirl

»Ich erwarte, dass die Trekkingstöcke nicht zu schwer sind und mich ent- statt belasten. Schlaufen am Griff wären sinnvoll, falls man die Stöcke mal nicht nutzen möchte. Für den Komfort erwarte ich bei den Griffen, dass sie angenehm sitzen und nicht an den Händen reiben.«

Um herauszufinden, worauf es bei Trekkingstöcken ankommt, haben wir unsere jetztWIR-Lesertester gebeten, vier Einsteigermodelle der Hersteller LEKI, Black Diamond, Komperdell und ALPIDEX nach folgenden Kriterien zu bewerten: Handling, Leistung, Ausstattung und Verarbeitung. Wir haben auch gefragt, ob unsere Testerinnen und Tester die Produkte weiterempfehlen würden.

Die Trekkingstöcke von ALPIDEX punkten besonders durch das leichte aber stabile Material aus Carbon, was das Wandern ziemlich angenehm macht. Je nach Witterung kann man vorhandene Teller wechseln. Durch Markierungen mit cm-Maßangabe ist die Einstellung zur Körpergröße leicht zu fixieren. Griffe und Füße sind stabil und rutschfest, somit hat man ein sicheres Haltegefühl beim Wandern. Die Schlaufen an den Griffen sind zwar leicht zu verstellen, jedoch nicht austauschbar.

Vorteil: leichte Stöcke aus Carbon, Zubehör
Nachteil: fehlender Aufbewahrungsbeutel

ALPIDEX Trekkingstöcke
Preis: 39,99 EUR (UVP)
www.alpidex.com

Note: 1
(Lesertestsieger)

Lesertester Hans Pirl
»Mein Gesamteindruck ist sehr gut, vor allem das schnelle Verstellen der Stocklänge durch den Klemmverschluss. Ich kann die Stöcke nur empfehlen und habe das in meinem Wanderverein auch schon getan …«

Die LEKI Voyager zeichnen sich durch ein einfaches Handling aus, bei dem die Stöcke durch ein 2-teiliges Schraubsystem mit der angebrachten Skalierung an die Körpergröße angepasst werden. Die Kunststoffgriffe können bei längeren Wanderungen etwas unangenehm sein. Insgesamt sind die Stöcke sehr stabil und greifen auch bei größerer Belastung gut am Boden.

Vorteil: leicht verstellbar
Nachteil: keine Gummipuffer, Griffe aus Kunststoff

LEKI Voyager Trekkingstöcke
Preis: 49,95 EUR (UVP)
www.leki.com

Note: 1-

Lesertesterin Beate Larcher
»Ich würde die Trekkingstöcke in jedem Fall weiterempfehlen, da sie ein sicherer, einfach zu bedienender und auf ein kleines Packmaß zu bringender Begleiter auf allen Wegen sind. Sie haben meine Erwartungen übertroffen.«

Die Komperdell Hiker Titanal Expert überzeugen unsere Tester mit einer einfachen Handhabung sowie unkomplizierten Einstellmöglichkeiten. Die Griffe sind aus Kork und machen längere Wanderungen dadurch angenehm. Die Schlaufen sind zudem noch gepolstert. Die Trekkingstöcke Punkten mit einem umfangreichen Zubehör wie bsw. auswechselbaren Tellern und einem Aufbewahrungsbeutel.

Vorteil: Korkgriffe, Zubehör
Nachteil: ohne Federung

Komperdell Hiker Titanal Expert
Preis: 39,95 EUR (UVP)
www.komperdell.com

Note: 2+

Lesertesterin Claudia Wieser
»Ich finde die Trekkingstöcke sehr gut, mit einem Gewicht von ca. 277 g je Stock sind sie nicht schwer. Auch bei schwitzigen Händen liegen sie gut in der Hand und kleben nicht. Die Stöcke lassen sich einfach und schnell verstellen und auch gut am Rucksack verstauen.«

Dank des geformten Knaufes an den Griffen liegen die Black Diamond Trail Sport 3 gut in der Hand und machen die Handhabung angenehm. Zudem sind die Griffe verlängerbar, was bei steilen Wegen von Vorteil sein kann. Für die Winter-Wanderung sind passende Teller als Extra dabei, jedoch fehlen Schutzpads für die Spitzen. Bis zu 140 cm lassen sich die Teleskopstöcke durch das FlickLock-System anhand von Markierungen schnell an die Körpergröße anpassen.

Vorteil: schnelle Einstellung durch das FlickLock-System, verlängerbare Griffe
Nachteil: Gewicht, Griffe aus Kunststoff, keine Gummipuffer

Black Diamond Trail Sport 3
Preis: 55,00 EUR (UVP)
www.blackdiamondequipment.com

Note: 2

Lesertester Bernd Reinold
»Ich werde die Stöcke auf jeden Fall weiter nutzen. Das Klemmverschlusssystem hat mich voll überzeugt. Bei meinem jetzigen »Drehsystem« kommt es bei Nässe (Regen, Schweiß) immer mal wieder zu Schwierigkeiten beim Umstellen, über die Jahre dann auch zu Stabilitätsverlusten. Auch die Griffe inkl. der Griffverlängerung haben mich voll überzeugt. Die Spitzen ließen sich in dem Gelände (Gras, Lehm, trockener und/oder nasser Boden) während der 5-tägigen Wanderung sicher setzen. Aber dass man sich Gummi-Aufsätze extra besorgen muss, ist ärgerlich und schon ein gewichtiges Minus. Insgesamt also ein Top-Stock – sobald man die Gummi-Aufsätze hat.«