© Axion

TENS-EMS Geräte im Lesertest

Andreas Bauer

Andreas Bauer

13. März 2024

Verspannungen können sehr schmerzhaft sein. Egal ob durch falsche Haltung beim Sitzen während der Arbeit. Oder einseitige Körperbelastungen. Teilweise wirken sich diese Verspannungen auch auf den gesamten Körper aus.

Eine sehr wirkungsvolle, alternative Behandlungsmethode ist die sogenannte transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS). Sie wird mithilfe von TENS-Geräten durchgeführt. Diese Reizstromgeräte arbeiten mit elektrischen Impulsen. Seit den 1960er Jahren gilt diese Therapie zur Stimulation der Nerven als anerkannte Schmerztherapie, sowohl bei akuten wie auch bei chronischen Schmerzsymptomen.

Selbst bei Erkrankungen mit chronischen Schmerzen lässt sich oft noch eine merkliche Verbesserung des Schmerzes erzielen. Zudem können durch TENS-Geräte körpereigene schmerzausschaltende Systeme aktiviert werden. Dies wurde in Untersuchungen nachgewiesen. Durch elektrische Impulse wird das auf Schmerz eingestellte Nervensystem harmonisiert und beruhigt, sodass Schmerzzustände sogar ganz ohne Medikamente vergehen können.

Dabei ist die Schmerztherapie mittels kleiner Stromschläge keine Erfindung der Neuzeit. Schon vor 4500 Jahren sollen die Ägypter Strom zur Schmerzlinderung verwendet haben. Der Überlieferung nach verwendeten sie Zitterrochen zur Behandlung von Gicht. Die Fische wurden auf die schmerzenden Körperstellen gelegt und gaben dort kleine Stromschläge ab. Ob diese Behandlungen erfolgreich waren, das wissen nur die alten Ägypter. Auch aus dem 19. Jahrhundert sind Behandlungen mittels Strom überliefert. Der Arzt W.G. Oliver soll im Jahr 1850 in den USA erfolgreich Lokalanästhesien mit Strom durchgeführt haben. Irgendwann geriet die Reizstromtherapie jedoch in Vergessenheit. In den 1960er Jahren jedoch entwarfen die beiden Schmerzforscher Professor Ronald Melzack und Professor Patrick Wall mit der Kontrollschranken-therapie ein neues Konzept der Schmerzwahrnehmung.

Das TENS-Gerät überträgt leichte Reizstromstöße über zwei bis vier Elektroden, die auf der Haut an den betroffenen Körperstellen platziert werden. Die Frequenz dieser sanften Stromstöße liegt dabei zwischen einem und 150 Hertz. Durch den Stromfluss werden Nervenzellen angeregt, die die elektrischen Signale ans Rückenmark weiterleiten. Nach der von Melzack und Wall entwickelten Kontrollschrankentherapie setzt dort die Wirkung ein. Es werden biochemische Botenstoffe freigesetzt, die auch als »Gute-Laune-Hormon« bezeichnet werden und als körpereigene Schmerzmittel gelten. Durch sie wird das Schmerzempfinden reduziert.

Unsere jetztWIR. Lesertester haben vier Geräte von verschiedenen Anbietern ausführlich getestet. Im Test wurden besonders die Anwendungen und Funktionen begutachtet. Einige der getesteten Geräte lassen sich auch zum EMS-Muskeltraining nutzen. Die EMS-Anwendung ist ähnlich der TENS-Behandlung, setzt aber im Gegensatz zu dieser beim gezielten Muskelaufbau an. Auch eine Massagefunktion zur Muskelentspannung ist bei manchen Geräten vorhanden. Die verschiedenen Anwendungsprogramme lassen sich dank der vielfach ausführlichen Bedienungsanleitungen leicht umsetzten.

Tipp der Redaktion
Die TENS-Therapie bietet keine garantierte Wirksamkeit. Dennoch wird sie bei zahlreichen Schmerzbeschwerden therapiebegleitend oder auch als alleinige Anwendung eingesetzt.

WIR. erwarten eine verständliche Anleitung

Auch wenn es wichtig ist, die Anwender über die Einwirkung der elektrischen Impulse ausreichend zu informieren, sollte die Bedienungsanleitung nicht zu umfangreich und gleichzeitig leicht verständlich sein.

Lesertesterin Magdalena Rohe

»Dem Axion liegt auch eine farbige, gut erkennbare und verständliche Anleitung bei.«

WIR. erwarten verschiedene Einstellmöglichkeiten

Um den Bedürfnissen der Anwender gerecht zu werden, sollten die TENS-Geräte über vielfältige Einstellmöglichkeiten verfügen.

Lesertester Rüdiger Klötzer

»Das Gerät sollte über verschiede Indikationen bezüglich Massagen und Schmerzbehandlung verfügen, durch die effektiv und ohne Beschwerden die betroffenen Körperbereiche behandelt werden.«

WIR. erwarten eine Möglichkeit, die bevorzugten Einstellungen speichern zu können

Eine Speichermöglichkeit der einmal getätigten Einstellungen der Geräte erleichtert dem Nutzer den Gebrauch. Er kann so ohne weitere Verzögerung das TENS-Gerät erneut einsetzen.

Lesertesterin Manuela Bräutigam

»Es wäre schön, wenn bestimmte Einstellungen gespeichert werden könnten, damit sie bei jeder Nutzung abgerufen und nicht neu eingegeben werden müssen.«

WIR. erwarten ein beleuchtetes Display

Ein beleuchtetes Display erleichtert dem Nutzer den Umgang mit dem Gerät. So kann er die Daten auch während des Gebrauchs einfacher ablesen.

Lesertester Josef Maaßen

»Das Display sollte während der Anwendung beleuchtet sein. Ich habe erst viel später gemerkt, dass man das Display wieder aktivieren kann, wenn man die Intensitätstasten bedient.«

Für den Test hat unsere Redaktion den jetztWIR. Lesertesterinnen und -testern die Geräte AXION STIM-PRO X9+, promed EMT-4, prorelax TENS/EMS Trio+ und Beurer EM 49 kostenlos zur Verfügung gestellt. Besonders im Fokus standen dabei die vielfältigen Einstellmöglichkeiten der einzelnen Geräte, deren Handhabung und natürlich die Wirksamkeit.

Beurer EM49

Mit deutlichem Abstand entschied das EM 49 aus dem Hause Beurer den Test für sich. Das Gerät wurde als sehr benutzerfreundlich eingestuft. Die Leserteserinnen und -tester empfanden das EM 49 als handlich und lobten das sehr gute Design. Auch der günstige Preis, und damit ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis, dürfte eine Rolle für die beste Bewertung gespielt haben.

Beurer EM 49

Preis: 49,99 EUR (UVP)
www.beurer.com

Note: 2+
(Lesertestsieger)

Lesertesterin Irmgard Bierschneider
»Die Anwendung war entspannend, leicht schmerzlösend. Besonders hat mir die einstellbare Intensität der Impulse gefallen.«

Lesertesterin Lisa Erhardt
»Falls man den Physiotherapietermin nicht wahrnehmen kann, ist dies eine gute Alternative, um Entspannung in die Muskulatur zu bekommen.«

Axion Stim-Pro-X9

Als gut wurde das TENS-Gerät STIM-Pro X9 von Axion bewertet. Trotz der sehr vielfältigen Einstellungsmöglichkeiten, wurde besonders die intuitive Bedienung hervorgehoben. Die umfangreiche Bedienungsanleitung wurde nicht immer benötigt, da das Gerät gemäß den Beurteilungen selbsterklärend war.

Axion STIM-Pro X9+
Preis: 179,95 EUR (UVP)
www.axion.shop

Note: 2

Lesertester Eduard Pechmann
»Viel muss man nicht beachten. Batterien ins Gerät, Kabel mit Elektroden und Gerät verbinden. Die Elektroden an den verspannten Körperstellen aufkleben, Programm wählen und starten.«

Lesertesterin Nadja Schmitt
»Meine Nackenschmerzen hatten sich nach einer Sitzung gebessert. Es fühlte sich an wie eine gute Massage.«

promed EMT-4

Das Promed EMT-4 wählten unsere Lesertesterinnen und -tester auf den dritten Platz. Der Transportkoffer, in dem das Gerät nebst Zubehör Platz findet, kam bei den Testern gut an. Auch das Ersatzelektroden beigefügt waren und es eine zusätzliche Gürteltasche für den mobilen Betrieb gibt, wurde positiv bewertet.

promed EMT-4
Preis: 79,95 EUR (UVP)
www.promend.de

Note: 2-

Lesertester Robert Hansl
»Nach der Nutzung fühlte ich mich wohl. Ein Unterschied ist vorhanden; die Schmerzen werden weniger und sogar beim Taubheitsgefühl im Fuß ergibt sich eine Verbesserung.«

Lesertester Rolf Gier
»Das ist mein erstes TENS-Gerät. Für ein vollständiges Urteil war die Testdauer etwas zu gering. Aber ich werde das Gerät zukünftig regelmäßig nutzen.«

prorelax TENS/EMS Trio+

Das TENS/EMS Trio+ von prorelax kommt auf den vierten Platz. Unsere Lesertesterinnen und -tester haben dennoch positive Erfahrungen mit dem Gerät gemacht. Besonders die Programmvielfalt für TENS- und EMS Anwendungen gefiel.

prorelax TENS/EMS Trio+
Preis: 82,49 EUR (UVP)
www.prorelax.com

Note: 2-

Lesertesterin Sina Held
»Das Gerät ist super einfach zu bedienen. Die Kabel reichen gut an alle Körperstellen, so dass man es einfach in der Hand bedienen kann.«

Lesertester Ottmar Deller
»Ich finde die Vorinstallation der Programme sehr gut. Ich würde das Gerät weiterempfehlen, da es die Erwartungen erfüllte.«