19. April 2023
Wer mag es nicht gerne, das leckere Stück Kuchen oder Torte. Im Sonnenschein auf der Terrasse, mit einer heißen Tasse aromatischem Kaffee oder einem Pott dampfendem Tee. Da können Backmischungen hilfreich sein, wenn es mal schnell gehen muss.
Doch nicht jeder oder jede kann diesem Genuss frönen. Immer mehr Menschen haben eine Glutenunverträglichkeit. Warum diese Unverträglichkeit in der Bevölkerung zunimmt, ist nicht genau bekannt. Die Hochzüchtungen moderner Getreidesorten könnten eine der Ursachen sein, über die diskutiert wird. Bei diesen Sorten ist der Gehalt an Gluten und anderer im Korn enthaltener Substanzen erhöht. Diese Unverträglichkeit des Klebereiweiß bleibt auch im fortgeschrittenen Alter bestehen. Heute ist jeder neu diagnostizierte Patient über 65 Jahre alt, berichtet die Mainzer Zöliakie-Ambulanz. Dabei gibt es jedoch Unterschiede zwischen jüngeren und älteren Menschen. Die Diätregeln gelten zwar für beide Altersgruppen gleich. Bei den Senioren verläuft das Leiden aber oft weniger typisch, wodurch es eher übersehen wird. Bei der Zöliakie greift das Immunsystem das Eiweiß Gluten im Dünndarm an. In der Folge entzündet sich der Dünndarm und die Schleimhaut kann unter Umständen keine Nährstoffe mehr aufnehmen.
Zwar haben Mediziner der Mainzer Uniklinik jüngst von einem Durchbruch bei der Behandlung der Zöliakie berichtet und in absehbarer Zeit ein Medikament angekündigt. Dennoch ist es wichtig, strikt auf eine glutenfreie Nahrung zu achten. Brot, Kuchen, aber auch Pasta und andere Mehlspeisen sind tabu. Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel, Einkorn oder Emmer enthalten Gluten. Alternativ setzt man Mais, Buchweizen, Reis, Amarant oder Quinoa zum Backen ein. Durch die andauernde Vorsicht bei der Ernährung verspüren viele Betroffene einen erheblichen Leidensdruck und eine eingeschränkte Lebensqualität.
Wer selbst mit eigenen Zutaten backt, der kann schon beim Einkauf darauf achten, dass glutenfreie Bestandteile enthalten sind. Etwas anders verhält es sich mit Backmischungen. Sie sind praktisch, wenn sich mal kurzfristig Besuch zum Kaffeekränzchen angekündigt hat. Doch auch hier muss man auf die Glutenbestandteile der Mischungen achtgeben. Inzwischen gibt es jedoch eine ganze Reihe an glutenfreien Backmischungen. Unsere Lesertester haben verschiedene Kuchensorten von vier Anbietern ausprobiert. Dabei
waren die Klassiker wie Marmorkuchen und Schokoladenkuchen.
Der Vorteil dieser Backmischungen: Man kann sie auf Vorrat einkaufen und braucht nur wenige zusätzliche Zutaten, die man in der Regel im Haus hat. Das Abwiegen der einzelnen Zutaten entfällt, denn die Mischungen sind komplett vorbereitet. Dem schnellen Kuchengenuss steht damit kaum etwas im Wege.
Tipp der Redaktion
Aus den Backmischungen lassen sich auch andere Kuchenvariationen herstellen. Man kann also ein wenig seiner eigenen Kreativität freien Lauf lassen. Probieren sie einfach mal etwas Neues aus und überraschen Sie Ihre Lieben mit einer besonderen Leckerei zur Kaffeezeit.
Nicht immer lässt sich die Verpackung bei den Backmischungen ganz minimalistisch gestalten. Doch die einzelnen Komponenten sollten möglichst materialsparend verpackt werden. Auch sollte der Anteil an Kunststoff- oder Aluminiumverpackungen durch Alternativen wie Papier oder Pappe ersetzt werden.
»Ein Karton mit zwei Tüten drin. Weniger geht nur, wenn man keine Backmischung verwendet. Für die Außenverpackung aus Pappe und die Beutel aus Kunststoff sind sogar Recyclinghinweise angegeben.«
Damit die Kuchen gelingen, bedarf es einer verständlichen Backanleitung. Dabei sollte die Schriftgröße nicht zu klein gewählt sein. Ist die Verpackung allerdings sehr reduziert, kann die Lesbarkeit zum Problem werden. Fotos der Arbeitsschritte erleichtern zudem die Arbeit.
»Die Backanleitung ist leicht verständlich und durch eine zusätzliche Bebilderung gut zu verstehen. Die benötigten Zutaten sind in einem extra Textfeld aufgeführt. Die Backzeit ist deutlich zu erkennen.«
Die Backmischungen bilden den Grundstock für den Kuchen. Je nach Rezeptur müssen weitere Zutaten hinzugefügt werden. Dabei sollte es sich um solche handeln, die man normalerweise im Haus hat und die man nicht noch extra besorgen muss.
»Eier, Butter und Pflanzenöl haben wir immer im Haushalt vorrätig. Heißes Wasser sowieso. Nur Sojadrink musste ich extra einkaufen.«
Backmischungen erleichtern die Arbeit und sparen Zeit. Viele der Zutaten müsse nicht einzeln abgewogen werden. Wenn sich überraschend Besuch ankündigt, dann kann man mittags schnell noch einen Kuchen anrühren. Oder auch Muffins, Brownies oder einen Kirschkuchen. Denn viele der Backmischungen lassen sich variieren.
»Das Backen mit den Mischungen ging wesentlich schneller, da man nur noch wenige Zutaten hinzufügen musste und der Rührvorgang maximal fünf Minuten dauerte.«
Für unseren Lesertest haben wie vier Backmischungen der Sorten Bauckhof »Marmorkuchen«, Biovegan »Mein Schokokuchen«, RUF »Unser Marmorkuchen« und dm »Schokokuchen« backen lassen. Der Fokus bei den Bewertungen lag dabei auf der Verständlichkeit der Backanleitung, dem Umfang der Verpackungen den benötigten zusätzlichen Zutaten und natürlich dem Geschmack.
Der RUF »Unser Marmorkuchen« hat sich bei unserem Lesertest ganz knapp an die Spitze gesetzt. Herrlich saftig und locker besticht dieser Marmorkuchen durch die typische Marmorierung von hellem Rühr- und dunklem Schokoteig. Wer an einer Glutenunverträglichkeit oder Zöliakie leidet, muss mit der glutenfreien Backmischungen nicht auf einen leckeren und schnellen Kuchenspaß verzichten. Auf Kindergeburtstagen, beim Kaffeeklatsch oder zum Geburtstagsfest ist dieser Klassiker immer gern gesehen. Dank der einfachen Zubereitung kann man mit nur wenigen Handgriffen einen köstlichen Kuchen zaubern. »Das ist unser Favorit. Der Schokokuchen hat uns sehr gut geschmeckt und ist annähernd so wie unsere eigene Rezeptur«, schreibt einer der Tester. »Mit der Backzeit und dem Vorgang war ich zufrieden. Besonders toll fand ich, dass der Kuchen so schön aufging«, lobte eine andere Testerin.
RUF »Unser Marmorkuchen«
Preis: 3,69 EUR
Inhalt: 430 g
www.ruf.eu
Note: 1-
(Lesertestsieger)
Lesertesterin Franziska Hingst
»Die Vorbereitungen waren einfach und die notwendigen Zutaten übersichtlich. Der Geschmack ist sehr gut, schokoladig und frisch, mit einer leichten Süße. In Alufolie verpackt hat sich der Kuchen sechs Tage gehalten.«
Knapp hinter dem Testsieger kommt der Bauckhof »Marmorkuchen« auf den 2. Platz. Ob Omas Kaffeekränzchen oder Familientreffen – die Backmischung in Bio-Qualität passt immer. Ganz klassisch und doch mit der eigenen Bauckhof-Note. Denn während für Marmorkuchen in der Regel Weizenmehl verwendet wird, hat man sich bei Bauck bewusst für Reismehl und Maisstärke entschieden. So bleibt niemand außen vor, denn damit ist der Kuchen von Natur aus glutenfrei. Die Backmischung ist ganz einfach zuzubereiten und der leckere, saftige Rührteig gelingt immer. »Der Kuchen hat den richtigen, bekannten Mamorgeschmack«, stellt ein Tester fest und ergänzt: »Er hält den Vergleich mit ‚Mamas Marmorkuchen‘ stand, die allerdings nicht glutenfrei backt.« Als Besonderheit kann man diese Backmischung auch für vegane Marmor-Muffins ohne Eier und Butter nutzen. Die Marmorkuchen-Backmischung vom Bauckhof ist Bio-zertifiziert und bei der Deutschen Zöliakie Gesellschaft registriert.
Bauckhof »Marmorkuchen«
Preis: 3,99 EUR
Inhalt: 415 g
www.bauckhof.de
Note: 1-
Lesertesterin Elke Charon
»Der Kuchen hat einen guten Geschmack, er ist innen locker und außen leicht kross. Er schmeckt im Vergleich zum fertigen Kuchenprodukten frischer, natürlicher und ist einfach besser im Aroma. Und er ist auf jeden Fall besser bekömmlich.«
Auf den 3. Platz setzten die Lesertesterinnen und Tester den »Schokokuchen« von dm. Die Backmischung der Drogeriemarktkette präsentiert sich gluten- und laktosefrei. Sie ist außerdem frei von Aromastoffen, Farbstoffen und enthält keine Konservierungsstoffe. Sie ist vegan und vegetarisch. Der glutenfreie Schokokuchen ist einfach und schnell zubereitet. Seine saftig-lockere Konsistenz lässt das Herz von Kuchenliebhabern höher schlagen. Feine Zartbitter-Schokostückchen sorgen für einen extra schokoladigen Geschmack. »Er ist angenehm locker und nicht trocken. Und auch mit der Haltbarkeit bin ich zufrieden«, schreibt eine Testerin. Zur Haltbarkeit konnte eine andere Testerin keine Angaben machen: »Der Kuchen war nach einem Tag verzehrt.« Sehr zufrieden mit der Backzeit war einer der Herren unter der Testerriege: »45 Minuten bei Umluft 180 Grad. Danach fertig!«
dm »Schokokuchen«
Preis: 2,75 EUR
Inhalt: 380 g
www.dm.de
Note: 1-
Lesertesterin Christine Bresgen
»Er schmeckte uns ganz gut, der Schokoladengeschmack war sehr gut. Die Schokostückchen waren auch erkennbar. Die Kruste war fest und der Kern schön weich. Anstelle des Schokokuchens kann man auch Muffins oder Brownies backen.«
Mit nur geringem Abstand zu den drei ersten Plätzen kommt »Mein Schokokuchen« von Biovegan auf den 4. Platz. Die Backmischung enthält nach Bioveganangaben extra viele Schokoladenstückchen mit mindestens 53 Prozent Kakaoanteil. Kuchen, Muffins oder Schnitten schmecken so noch schokoladiger und gelingen im Nu. Auch kann man den Schokoladenkuchen als Basis für eine glutenfreie Torte verwenden, »Der Schokoladenkuchen ist saftig und schmeckt toll«, findet einer der Tester. Und eine Testerin lobt, dass man die Rezeptur mit anderen Pflanzendrinks abwandeln kann oder den Kuchen mit einem Schokoladenguss überzieht. »Mein Schokoladenkuchen« ist nicht nur bio, vegan und glutenfrei, sondern auch klimaneutral. Denn Biovegan unterstützt mit seinen klimaneutralen Backmischungen unter anderem das Klimaschutzprojekt Windenergie „De Aar“ in Südafrika sowie zwei weitere Projekte.
Biovegan »Mein Schokokuchen«
Preis: 3,95 EUR
Inhalt: 400 g
www.biovegan.de
Note: 2
Lesertesterin Silja Soiniemi
»Der Kuchen war saftig, jedoch brach er beim Aufschneiden auseinander. Die Konsistenz war sehr fluffig und der Geschmack schokoladig. In einer Tupperdose hielt er sich gut.«