29. November 2021
Für viele Menschen hat die Gesundheit absolute Priorität. Wo man sich früher kränklich – mit Schnupfnase, Husten oder erhöhter Temperatur – in die Schule, den ÖPNV oder zur Arbeit geschleppt hat, bleibt man heute besser zu Hause und kuriert sich aus.
Fieberthermometer, früher in Quecksilberform, wurden lange eingesetzt, um frühzeitig zu bestimmen, ob man krank ist und zum Arzt gehen sollte. Seit einigen Jahren ist es EU-weit verboten, diese an Verbraucher zu verkaufen. Heute gibt es daher mehr und mehr digitale Fiebermesser, um erhöhte Temperaturen präzise zu ermitteln. Dabei gibt es verschiedene Varianten: Manche müssen leicht in das Ohr gesteckt werden. Andere funktionieren kontaktlos, etwa durch Infrarot-Technologie.
Besonders nützlich sind Fieberthermometer, um die Temperatur bei Babys und Säuglingen zu bestimmen. Für nur wenige Sekunden muss das Gerät an die Stirn des Kinds gehalten werden. Sollte das Baby schlafen, gibt es manchmal sogar eine lautlose Funktion, damit das Kind nicht geweckt wird. Die Fiebermessung ist auch im gehobenen Alter wichtig. Entscheidend ist sowohl bei kleinen Kindern als auch Seniorinnen und Senioren, dass die Messung angenehm schonend für den Erkrankten ist und keine weiteren Anstrengungen verursacht.
Mittlerweile sind Fiebermesser überraschenderweise nicht mehr nur zum Fiebermessen im Einsatz, sondern auch, um die Temperatur von anderen Oberflächen zu bestimmen: Etwa von Speisen oder Getränken. Sogar die Raumtemperatur kann mit einigen Geräten gemessen werden. Bleiben wir bei den Säuglingen: Baby-Nahrung, Brei oder Milch kann daraufhin kontrolliert werden, ob es die richtige Temperatur für Kleinkinder hat. Ebenso wie das Badewasser: Auch hier kann präzise gemessen werden, wann es für das Kind am angenehmsten ist.
Selbst für Erwachsene können kontaktlose Thermometer äußerst nützlich sein: Beispielsweise kann Tee gemessen werden, um die perfekte Trinktemperatur zu bestimmen. Mancher Tee braucht heißeres Wasser, mancher kälteres.
Wichtig ist, dass das Thermometer trotz der Technik weiterhin intuitiv zu bedienen ist, d.h. ohne viel Erklärung. Es muss einfach an- und auszuschalten sein und problemlos mit Strom versorgt werden, z.B. mit Batterien.
»Damit ich einen Kauf in Betracht ziehe, muss es leicht handhabbar und unkompliziert sein. Ich erwarte eine schnelle und genaue Messung. Mit einem Quecksilber-Thermometer dauert es eigentlich viel zu lange.«
Fieber-Messen ist bei einem kontaktlosen Thermometer am wichtigsten. Das sollte schnell und möglichst genau gehen. Zum Abschluss des Messvorgangs sollte es ein deutliches akustisches oder optisches Signal geben.
»Da Fieber ja oft ein Alarmsignal ist, erwarte ich eine sofortige Verfügbarkeit des Geräts. Schließlich sollte das Messen korrekt sein, auch bei kleinen Kindern. Eventuell wäre eine Speicherung von Werten nützlich, um einen Verlauf verfolgen zu können.«
Manche Digital-Thermometer können die letzten Messwerte speichern. Es sollte angenehm zu halten sein und im Idealfall über unterschiedliche Sound-Modi verfügen – etwa, um eine schlafende Person bei der Messung nicht zu wecken.
»Ich erwarte, dass das Gerät Fieber messen und bei Flüssigkeiten die Temperatur bestimmen kann. Ich finde Genauigkeit wichtig, Zuverlässigkeit und Einfachheit in der Handhabung.«
Einige Fieberthermometer können nicht nur Fiebermessen, sondern auch die Temperatur von Nahrung oder Flüssigkeiten bestimmen. Solche Extra-Anwendungen können nützlich sein.
»Wichtig sind mir eine gute Ablesbarkeit und Speicherfunktionen. Ich erwarte eine einfache und schnelle Antwort auf meine Frage, ob ich oder eine andere Person Fieber habe.«
Vier verschiedene Modelle haben unsere Lesertesterinnen und -tester geprüft: »Braun No Touch BNT 400«, »Medisana TM A79«, »Beurer FT 85« und »Sanitas SFT 65«. Welches kontaktlose Fieberthermometer ist am einfachsten zu bedienen? Welches hat die besten Funktionen? Unsere jetztWIR.-Lesertester haben es herausgefunden und ihren Testsieger gekrönt.
Unser Testsieger ist das Thermometer »TM A79« von Medisana. Laut unseren Testerinnen und Testern geht das Fieber-Messen »in Sekundenbruchteilen«. Gemessen wird an der Stirnmitte (ohne Haare) oder hinter dem Ohr, mit einem Abstand von 1-5 cm. Nach der Messung gibt es ein Tonsignal. Drei Pieptöne bedeuten, dass die Messung nicht erfolgreich war. Es gibt verschiedene Farbanzeigen: Grün bedeutet »OK«, gelb »leichtes Fieber« und rot »hohes Fieber«. Das Gerät hat einen Messbereich von 34°C-43°C bei Körpertemperatur und 0°C-100°C bei Oberflächen. Unsere Tester finden das Thermometer »kompakt, funktional«, aber »etwas klobig«. Es ist nicht wasserdicht, hat aber einen »Body«- und einen »Surface«-Modus. Außer dem Fiebermessen kann beispielsweise auch die Raumtemperatur erfasst werden oder die Temperatur von Speisen.
Vorteil: »Schlaf«-Funktion, um schlafende Person nicht zu wecken
Nachteil: Schrift der Bedienungsanleitung für Menschen mit Sehproblemen möglicherweise zu klein
Medisana TM A79
Preis: 34,99 EUR (UVP)
www.medisana.de
Note: 1-
(Lesertestsieger)
Lesertesterin Claudia Schrödel-Förster
»Das Gerät hat meine Erwartungen übertroffen, weil es vielseitig einsetzbar ist und man nicht nur die Körpertemperatur messen kann. Ich würde das Thermometer auf jeden Fall weiterempfehlen. Ich würde mir eines zulegen, weil die Handhabung relativ einfach ist. Obwohl ich früher keinen anderen Fiebermesser benutzt habe, weil es mir zu umständlich war.«
Nur knapp geschlagen auf Platz zwei landet das Modell »FT 85« von Beurer. Die Bedienungsanleitung ist laut unserer Tester »sehr verständlich«. Das Gerät kann Raum-, Objekt- und Körpertemperatur messen. Das Thermometer hält man – nach dem Einschalten – kurz vor die Stirn und erhält sofort mit einem »Piep« das Ergebnis. Bei Normaltemperatur erscheint ein lachendes »Smiley«, bei Fieber ein »Sadly«. Abstand bei der Messung: 2-3 cm. Messbereich bei Fieber: 34°C bis 42,2°C. Und bei Objekten: 0°C bis 80°C. Messgenauigkeit beim Körper +/- 0,2°C. Unsere Tester finden, es gibt ein »einfaches und schnelles Messergebnis«. Das Thermometer schaltet sich nach 60 Sekunden automatisch ab.
Vorteil: Bis zu 60 Messungen können gespeichert werden
Nachteil: Größeres Display für ältere Personen könnte erforderlich sein
Beurer FT 85
Preis: 47,49 EUR (UVP)
www.beurer.com
Note: 1-
Lesertesterin Bernadette Steigerwald
»Das Gerät hat meine Erwartungen sogar übertroffen. Es ist nicht nur einfach und zuverlässig in der Bedienung und Handhabung, sondern kann auch noch bisherige Messungen speichern und abrufen. Und kann auch noch Objekt- und Raumtemperatur messen. Super! Ich empfehle dieses Gerät auf jeden Fall weiter!«
Auch mit einem guten Ergebnis von »1,6« reiht sich das Thermometer »No Touch BNT 400« von Braun auf Position drei ein. Neben Fieber können auch Flüssigkeiten und Essen gemessen werden. »Eine gute Eigenschaft, um bei kleinen Kindern Brei oder Milch zu kontrollieren«, sagen unsere
Tester. Messbereich bei Fieber: 34°C-43°C. Die Messdauer beträgt etwa zwei Sekunden. Beim Messen muss das Fieberthermometer ca. 2,5 cm vom Körper entfernt sein, bei Flüssigkeiten bis zu 6 cm. Laut unserer Tester ist das Display groß genug, um die Angaben auch mit zunehmendem
Alter zu erkennen. Vor dem ersten Gebrauch muss die Schutzkappe zum Sensor abgezogen werden. Die Temperatur kann sogar auf Fahrenheit umgestellt werden.
Vorteil: Einstellung des Altersbereichs möglich
Nachteil: Nur der letzte Messwert wird gespeichert
Braun No Touch BNT 400
Preis: 69,99 EUR (UVP)
www.braunhealthcare.com
Note: 2+
Lesertesterin Karola Dahl
»Da sich unsere Familienkonstellation durch ein Baby und einen kränklichen Großvater verändert hat, würde ich den Kauf eines kontaktlosen Fieberthermometers befürworten. Auf jeden Fall würde ich dieses Fieberthermometer auch wegen seiner einfachen Handhabung weiterempfehlen.«
Ein ebenfalls gutes Ergebnis erzielt das Thermometer »SFT 65« von Sanitas: Das Fiebermessen geht schnell und in der Regel über die Stirn. Es sind zwei Striche auf dem Display zu sehen, wenn das Thermometer den richtigen Abstand hat und bereit ist. Nach erfolgreichem Selbsttest
ertönen zwei kurze Pieptöne. Das Ende der Messung wird ebenfalls mit einem kurzen Piepton signalisiert. Laut unserer Tester ist die Bedienungsanleitung klar beschrieben, könnte aber gerade für ältere Menschen noch etwas »einfacher« gehalten sein. Bei Objekten kann die Temperatur um +/- 1,5°C abweichen. Bis zu zehn Messwerte können gespeichert werden. Messbereich: 34°C-43°C. Bei Objekten: 0°C-100°C.
Vorteil: Großes Display
Nachteil: Keine Sprachausgabe
Sanitas SFT 65
Preis: 62,99 EUR (UVP)
www.sanitas-online.de
Note: 2+
Lesertester Dieter Linhart
»Das Testgerät hat meine Erwartungen voll erfüllt. Ich habe zudem nicht erwartet, dass auch Oberflächentemperaturmessung möglich ist. Das Gerät empfehle ich uneingeschränkt weiter.«