31. Oktober 2022
Puh, nicht immer hat man Lust, wie an jedem Tag die Pfanne rauszuholen und immer wieder das gleiche zu kochen, oder? Schön wäre es auch, sich das Vorheizen des Backofens zu sparen. Aber wie kann man ein bisschen Abwechslung in die Küche bringen? Eventuell mit einem Kontaktgrill. Damit kocht man anders: Einfach, »nebenher« und alle zusammen.
Ein Kontaktgrill lädt alle zum gemeinsamen Kochen ein. Mit mehreren Personen lässt es sich entspannt am Tisch sitzen, jeder wählt sich das aus, was er mag, und legt es auf den Grill – fast wie beim Raclette! Besonders schön an dem geselligen Beisammensein ist, dass man beim Grillen und Kochen wunderbar ins Gespräch kommen kann. Gerne werden Kontaktgrills als »Sandwich«-Maker benutzt – der Klassiker! Zwei Scheiben Toast, dazwischen Tomate, Käse, Gürkchen, vielleicht Schinken oder Salami, Rucola, Frischkäse und ein bisschen Tomatenmark – und alles zwischen den Kontaktgrill. Mmmmh, lecker! Die Sandwiches werden knusprig braun, der Käse zerläuft und man hat ein superschnelles und einfaches Gericht für das Mittag- oder Abendessen. Das macht vor allem Kindern Spaß und ist sehr praktisch im Studium, wenn man nicht mehr viel zu Hause im Kühlschrank hat.
Kontaktgrills kennen kaum Grenzen – das trifft vor allem auf die vielen verschiedenen Gerichte und Lebensmittel zu, die auf diesen kleinen Grill-Geräten zubereitet werden können. Fangen wir mal mit Fleisch an: Geflügel, Burger, Frikadellen, Gyros, Filet, Bacon, Spieße – nichts ist unmöglich. Dazu ein Burger-Brötchen, Baguette oder Bauernbrot mit auf den Grill, anrösten – fertig ist das perfekte »homemade« Fleischgericht. Auch Fisch und »Seafood« landen gerne mal auf dem Mini-Grill für zuhause, zum Beispiel Tunfisch, Lachsfilet oder Garnelen. Und natürlich auch Gemüse, gegrillt! Auberginen, Zucchini, Paprika, Sellerie, Pilze – eben alles was geht. Spezielle Kontaktgrills schaffen sogar die etwas außergewöhnlicheren Gerichte, wie etwa Spiegeleier, Waffeln und Pfannkuchen, oder können sogar überbacken.
Wir haben unsere jetztWIR. Lesertester deswegen auch diesmal wieder losgeschickt und sie gefragt: Welcher Kontaktgrill ist am besten? Wo wird das Fleisch so richtig schön knusprig braun? Wo gibt es die geringste Rauchentwicklung? Und welche Grills lassen sich auch anschließend wieder gut säubern? Die Antworten finden Sie in unserem Lesertest. Viel Spaß beim Lesen und Ausprobieren!
Tipp der Redaktion
Natürlich ist ein Kontaktgrill nicht nur etwas für absolute Fleischliebhaber oder Vegetarier. Auch vegane Gerichte können auf die Grillplatte. Mittlerweile gibt es viele Alternativen, auf die Fleischesser umsteigen können. Fleischlose Würstchen, »Fake«-Hackfleisch oder sogar Gyros aus Soja-Protein. Schmeckt! Zum Beispiel in einem Wrap, Pita-Brötchen oder Fladenbrot mit selbst gemachtem Zaziki – auch den gibt es in vegan, aus Sojajoghurt, Salz, Pfeffer, geriebener Gurke und Knoblauch.
Schon der Lieferumfang kann zwischen den verschiedenen Modellen variieren. Ist eine Fettauffangschale oder ein Reinigungsschaber vorhanden? Zudem sind manche Grillplatten geriffelt, andere glatt. Ein interessanteres Kriterium ist auch, ob die Temperatur reguliert werden kann und ob es mehrere Grillprogramme gibt.
»Wichtig finde ich, dass das Gerät schnell einsatzbereit ist. Es sollte für viele Zwecke genutzt werden können.«
Am allerwichtigsten ist die Frage, wie gut der Kontaktgrill überhaupt grillt. Wird das Grillgut schön kross oder einfach nur »zerkocht«? Außerdem sollte die Rauchentwicklung nur minimal sein. Sehr praktisch ist es auch, wenn das Gerät komplett aufgeklappt werden kann, um auf beiden Seiten gleichzeitig zu brutzeln.
»Ich möchte Grillgerichte umweltfreundlich zubereiten können, ohne Verbrauch von Brennstoffen wie Holz, Kohle oder Gas. Das Grillgut soll gleichmäßig erhitzt werden.«
Der Kontaktgrill sollte gut beschichtet sein, damit nichts anhaftet. Zudem sollte die Größe stimmen, damit genug Leute ihr Essen darauf zubereiten können. Zuletzt ist auch der Schutz vor Verbrennungen wichtig.
»Ich erwarte, dass der Kontaktgrill eine Alternative zur Pfanne auf dem Herd und dem Gartengrill ist. Zudem sollte es räumlich flexibel einsetzbar und platzsparend sein. Wichtig ist mir auch, dass die Bedienung kinder- und ‚Teenie‘-sicher ist.«
Idealerweise sind die Grillplatten abnehmbar, um sie gründlich zu reinigen. Unter Umständen sind sie sogar spülmaschinenfest. Die Grillauffangschalen können bei manchen Geräten hinten, bei anderen Geräten vorne angebracht sein.
»Ich möchte gerne, dass das Gerät nach dem Grillen leicht gereinigt werden kann. Außerdem sollte die Zubereitung insgesamt fettarm sein.«
Unsere jetztWIR.-Lesertester haben sich insgesamt vier unterschiedliche Modelle angeschaut: Den »Rommelsbacher RG 2020«, »Tefal GC241D«, »Severin KG 2394« und »Russell Hobbs Cook@Home 3 in 1«. Einige Kriterien unserer Tester: Wie gut ist die Ausstattung? Wie knusprig wird das Fleisch? Tropft das Fett auch richtig ab? Und können Fett und Spritzer schnell entfernt werden? Wir präsentieren Ihnen hier unseren Testsieger.
An die Spitze unseres Lesertests setzt sich der eher kleine »KG 2394« von Severin mit einer Grillfläche von 22 x 14 cm. Schon für zwei Personen könnte der Grill daher nicht mehr groß genug sein, finden unsere Leser. Das Gerät, das über eine Garstufe verfügt, muss vor dem ersten Gebrauch 15 Minuten vorheizen und gereinigt werden. Die Grillplatten sind geriffelt. Geeignet ist der Grill unter anderem für Fleisch, Fisch, Gemüse, Panini und ähnliches. »Ich war sehr positiv überrascht, wie schnell das Grillen funktioniert«, sagt eine Testerin über den Grillvorgang, der je nach Lebensmittel fünf bis 15 Minuten dauert. Schweinemedaillons und Bifteki werden kross, sowie Brot und Brötchen. Das Gemüse wird »eher gekocht«. Eine Leserin hat sogar Waffeln gebacken. »Die werden in normalen Waffeleisen aber ausgebacken«, meint sie. Der Grill spritzt nicht übermäßig und das Fett und andere Flüssigkeiten tropfen in die Tropfschale ab. Außerdem gibt es kaum Rauchentwicklung, »selbst bei marinierten Garnelen nicht«. Einzige Mankos: Der Grill kann nicht komplett aufgeklappt werden. Zudem ist es nicht möglich, die Grillplatten herauszunehmen, um das Gerät zu säubern. Dennoch funktioniert die Säuberung tadellos, auch mit einem Küchentuch und heißem Wasser.
Vorteil: Guter Schutz vor Verbrennungen
Nachteil: Temperatur kann nicht reguliert werden
Severin KG 2394
Preis: 34,99 EUR (UVP)
www.severin.com
Note: 2
(Lesertestsieger)
Lesertester Emilio Filgueira
»Die kleine Größe bringt Nachteile beim Grillen und Vorteile bei der Unterbringung mit sich. Kritikpunkt: Keine automatische Abschaltung. Für ein oder zwei Personen ist das Gerät super. Wenn man mit den Kritikpunkten leben kann, ist der Kontaktgrill sehr zu empfehlen.«
Mit etwas Abstand auf Platz eins setzt sich der Tefal auf Rang zwei. Das Gerät ist ca. 26 x 30 cm groß und insgesamt für ein bis zwei Personen ausreichend, finden unsere Tester. Die Platten für das Grillen sind geriffelt. Ein Kontrolllämpchen zeigt an, ob das Gerät aufgeheizt ist. Nach ca. zweieinhalb Minuten ist das Gerät heiß genug und grillbereit. Es gibt nur eine Temperatureinstellung und damit keine verschiedenen Grillprogramme. Der Grillvorgang muss immer wieder überprüft werden, damit das Grillgut nicht verbrennt, schreiben unsere Leser. Das Fett spritzt lediglich ein wenig zur Seite heraus. Es ist dennoch recht sauber, da die Tropfschale gut funktioniert. Es gibt kaum Rauchentwicklung und einen »angenehmen Duft«. Die Antihaftbeschichtung funktioniert »sehr gut«. Der Deckel ist »kippbar«, dadurch lassen sich nicht nur die Tropfschale, sondern auch der Deckel leicht und schnell reinigen. Die Platten sind allerdings nicht abnehmbar.
Vorteil: leicht zu reinigen mit Schwammtuch; auch Käse brennt nicht an
Nachteil: Kein Rezeptbuch beiliegend
Tefal GC241D
Preis: 49,99 EUR (UVP)
www.tefal.de
Note: 2-
Lesertesterin Patricia Haun
»Da ich bisher keinen Kontaktgrill hatte, bin ich angenehm überrascht von dem Grill. Sehr einfache und saubere Handhabung, leicht zu reinigen und platzsparend zu verstauen. Für Menschen, die es unkompliziert mögen, ohne lange Gebrauchsanzeigen und viele Programme zu studieren: Perfekt. Aber: Garanzeige, Temperaturanzeige und 180° aufklappbare Grillfläche – sicherlich Funktionen mit Mehrwert, die dieses Basisgerät nicht bietet.«
Der »RG 2020«, mit einer Grillfläche von etwa 27 x 20 cm, ist durch einen Abstandshalter in fünf Stufen höhenverstellbar. Unsere Tester wagten sich an unterschiedlichstes Grillgut und die Meinungen gehen schon auseinander. »Das Gerät fordert den Benutzer heraus, häufiger den Grill zu öffnen und nachzuschauen, was sich negativ auf die gleichbleibende Wärme auswirkt«, schreiben sie. Teilweise werde das Grillgut nicht kross genug, mit wenig Röstaromen. Fleisch und Gemüse würden eher nur gekocht. Andere sagen, dass es schon möglich wäre, dass das Fleisch »gut kross« werde – das brauche aber Zeit. Zudem sei die Hitze »ausreichend« bis »wenig«. Negativ ist die Rauchentwicklung aufgefallen: Das Gerät sei »eher für den Balkon oder die Terrasse geeignet«, weil es sehr viel Rauch gebe, was »unangenehm« sei. Dafür können die Grillflächen komplett aufgeklappt werden. Die Reinigung klappt schnell und problemlos. Härtere Verschmutzungen lösen sich dennoch leicht mit Spülwasser.
Vorteil: Kontaktgrillflächen sind abnehmbar und nach dem Abkühlen gut zu reinigen
Nachteil: auffällig intensive Rauchentwicklung
Rommelsbacher KG 2020
Preis: 99,99 EUR (UVP)
www.rommelsbacher.de
Note: 2-
Lesertesterin Claudia Krammer
»Insgesamt ist das Aroma beim Grillen enttäuschend und in der Pfanne besser. Mit Holzkohle schmeckt gegrilltes Fleisch zudem besser. Es ist ein netter Tischgrill, wenn Freunde mit am Tisch sitzen, ähnlich wie bei einem ‚heißen Stein‘.«
Der »Cook@Home 3 in 1« von Russell Hobbs konnte insgesamt keinen unserer Tester uneingeschränkt überzeugen. Deswegen gibt es für dieses Gerät nur Platz vier. Die geriffelte Grillfläche ist ca. 24 cm breit und 23 cm lang, ausklappbar und laut Anleitung geeignet für Rindfleisch, Lamm, Meeresfrüchte, Sandwiches, Huhn/Pute, Gemüse, Schweinefleisch und Obst. Unsere Tester haben sich an Wiener-Würstchen, Panini, Sandwiches, Schweinesteak, Paprika und Forelle gewagt. Die Meinungen zum Grillvorgang sind gespalten. »Die Temperatur reicht für Fleisch nicht aus. Es ist besonders für Sandwiches und Panini geeignet«, schreibt eine Leserin. Die Temperatur kann nicht reguliert werden. Eine andere Leserin schreibt: »Das Fleisch wurde eher nur gekocht.« Dagegen wurde das Grillgut in einem Fall sogar »schön kross«. Die Rauchentwicklung ist gering bis fast gar nicht vorhanden. Zudem sind kaum Spritzer feststellbar. Obwohl die Grillplatten nicht abnehmbar sind, lassen sich Rückstände bei der Reinigung mit einem Spültuch leicht entfernen.
Vorteil: Geringe Verbrennungsgefahr
Nachteil: Grillplatten sind nicht abnehmbar
Russell Hobbs Cook@Home 3 in 1
Preis: 74,99 EUR (UVP)
de.russellhobbs.com
Note: 3
Lesertester Andreas Hengl
»Das Gerät hat unsere Erwartungen nicht ganz erfüllt und wir würden ihn nicht weiterempfehlen. Das Grillergebnis war bei Sandwiches und Gemüse gut. Jedoch hätten wir gerne einen Kontaktgrill mit verschiedenen Platten, sodass man auch mal Pizza, Pancakes etc. grillen kann.«