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Joghurtbereiter im Lesertest

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Andreas Bauer

13. Mai 2020

Im Ernährungsplan vieler Menschen spielt Joghurt eine wichtige Rolle. Manche beginnen ihre erste Mahlzeit am Tag mit frischen Früchten, Müsli und Joghurt. Andere essen ihn als kleine Mahlzeit zwischendurch individuell verfeinert oder so, wie sie ihn aus dem Kühlregal im Supermarkt gekauft haben. Er eignet sich aber auch als Zusatz von Kuchen, Desserts, Suppen, Dipps oder Saucen.

Es wird angenommen, dass Joghurt seinen Ursprung vor Jahrhunderten bei den nomadischen Turkvölkern Zentralasiens und auf dem südöstlichen Balkan hat. Er wurde zufällig »entdeckt«, als man versuchte Milch haltbarer zu machen. Joghurt entsteht durch die Vergärung des Milchzuckers durch Michsäurebakterien. Diesen Vorgang bezeichnet man auch als Fermantation. Der Milchzucker (Lactose) wird dabei zu einem gewissen Anteil abgebaut, wodurch Joghurt für laktoseintolerante Menschen besser verträglich ist als frische Milch.

Joghurt ist auch heute noch in den Ländern des Balkans ein wichtiges Grundnahrungsmittel, da er als gute Eiweißquelle gilt, die leicht und kostengünstig zu produzieren ist. In Deutschland ist Joghurt erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts beliebter. Er ist in unzähligen Varianten im Supermarkt oder beim Discounter erhältlich. Ob als Natur- oder Fruchtjoghurt, mild, säuerlich, stichfest oder sämig sowie mit unterschiedlichem Fettgehalt. Häufig enthält dieser industriell hergestellte Joghurt jedoch einen zu hohen Zuckeranteil oder sonstige Konservierungsstoffe.

Daher empfiehlt es sich, Joghurt selber herzustellen, statt ihn zu kaufen. Mit einem Joghurtbereiter ist das nicht nur einfach, sondern auch gesund, da man weiß, welche Inhaltsstoffe enthalten sind. Außerdem wird unnötiger Müll vermieden und man spart Geld.

Viel wird nicht zur Herstellung benötigt – ein Liter Frischmilch und aktive Joghurtkulturen reichen. Statt Kuhmilch kann man auch Ziegenmilch oder vegane Produkte wie Soja- oder Mandelmilch verwenden. Die Startkulturen (Joghurt-Pulver oder -Ferment) werden der Milch hinzugefügt und bei Temperaturen von ca. 43 Grad Celsius entsteht durch die Fermentierung Joghurt. Je höher der Fettanteil der Milch ist, desto cremiger wird die Konsistenz des fertigen Joghurts.

Tipp der Redaktion
Joghurt kann zu flüssig werden, wenn man die Behälter während der Reifung bewegt. Dann unterbrechen die Joghurtbakterien ihre Arbeit und setzen sie erst nach einer gewissen Anlaufzeit fort. Daher sollten Sie den Joghurtansatz während der gesamten Reifezeit (ca. 8 bis 12 Stunden) nicht bewegen und nicht öffnen.

WIR. erwarten eine einfache Handhabung

Der Einsatz eines Joghurtbereiters sollte normalerweise »einfacher« sein, als die gängige Herstellung ohne Strom bspw. mit einem Topf. Da es in den meisten Küchen zwischenzeitlich unzählige Hilfsgeräte gibt, ist es eine Entlastung, wenn der Joghurtbereiter nicht allzu viel Platz einnimmt. Zur einfachen Handhabung gehören natürlich eine verständliche Bedienbarkeit und eine bequeme Reinigung.

Lesertesterin Daniela Hünlein

»Da ich umweltfreundlich bin, möchte ich soweit es geht Müll vermeiden. Hier kommt eben der Joghurtbereiter zum Einsatz. Ich möchte meinen Naturjoghurt auch selbst verfeinern können. Von einem Joghurtbereiter erwarte ich eine einfache Bedienbarkeit und eine übersichtliche Bedienungsanleitung.«

WIR. erwarten eine effiziente Leistung

Neben einer unkomplizierten Bedienbarkeit wird eine gute Leistung erwartet. Die Betriebsgeräusche sollten angenehm und die Zubereitungszeit nicht zu lang sein. Durch eine Temperaturregulierung ist auch ein cremig gelungener Joghurt wünschenswert.

Lesertester Klaus Majohr

»Ich erwarte von einem Joghurtbereiter, dass er bedienerfreundlich ist. Der Joghurt sollte stets perfekt gelingen, sodass er den Namen Joghurt auch verdient. In Bezug auf das sind die Konsistenz und der Geschmack auch von großer Bedeutung. Ich lege auch auf die einfache Reinigung des Gerätes Wert.«

WIR. erwarten eine gute Ausstattung

Je nach Hersteller und Modell sind die Geräte mit mehreren Gläsern ausgestattet. Bei der Joghurtzubereitung kann ein Timer sehr sinnvoll sein, der sich von alleine abschaltet. Zudem sollte das Gerät über rutschfeste Gummifüße verfügen, die für einen sicheren Stand sorgen.

Lesertesterin Helga Kruft

»Nicht nur die Zubereitung von Naturjoghurt muss beim Joghurtbereiter unkompliziert verlaufen, sondern auch die Bedienung mit einem Timer. Damit kann man die Herstellung problemlos vorplanen. Zudem muss ein Gerät mit verständlicher Gebrauchsanweisung ausgestattet sein.«

WIR. erwarten eine solide Verarbeitung

Alle Kleinbehälter der Joghurtbereiter bestehen aus umweltfreudlichem Glas. Die mitgelieferten Deckel sollten dicht abschließen, damit nichts ausläuft, wenn man die Gläser mit dem Joghurt zum Picknick oder im Büro verwenden möchte. Wichtig ist auch, dass Gläser und Deckel spülmaschinengeeignet sind.

Lesertesterin Manuela Komp

»Neben einer ansprechenden Optik erwarte ich eine solide Verarbeitung. Der Deckel des Gerätes sollte ebenso wie die der Gläser komplett schließen. Auch sollten die Gläser einen breiten Durchmesser haben, damit man sie gut befüllen und den Inhalt später leicht entnehmen kann.«

Die Redaktion hat vier verschiedene Modelle der Hersteller Steba, Klarstein, Severin und Rosenstein & Söhne unseren jetztWIR.-Lesertestern zur Verfügung gestellt und sie gebeten die folgenden Kriterien zu bewerten: Handling, Leistung, Ausstattung und Verarbeitung. Auch haben wir sie gefragt, ob sie den Joghurtbereiter weiterempfehlen würden. Erfreulich ist, dass im Ergebnis alle Geräte qualitativ dicht beieinander liegen.

Der Klarstein Gaia ist mit 12 Glasbehältern ausgestattet, die zudem groß sind. Das Joghurtvolumen ist sensationelle 2,52 Liter und mit einem Gewicht von 0,75 kg ziemlich leicht. Zudem macht ein Timer die Herstellung wesentlich einfacher. Der Deckel ist zwar aus Kunststoff, jedoch BPA-frei. Die Gummifüße bieten zudem eine rutschfeste Bedienung des Gerätes.

Vorteil: 12 Glasbehälter / Timer
Nachteil: kein Signalton bei Laufzeitende

Klarstein Gaia Joghurtbereiter
Preis: 52,99 EUR (UVP)
www.klarstein.de

Note: 1-
(Lesertestsieger)

Lesertester Elisabeth Mönch
»Der Klarstein Joghurtmaker hat eine kompakte und ansprechende Form. Das Gerät ist gut verarbeitet und beinhaltet 12 hübsche Gläser mit Kunststoffschraubdeckel. Der Joghurtbereiter besitzt einen Timer mit Countdownfunktion, jedoch ohne Tonsignal. Grundsätzlich ist die Zubereitung einfach, jedoch benötigt die Erstanwendung etwas mehr Zeit, da die Anleitung nicht Milliliterangaben sondern die Messmenge in Tasseneinheiten vorgibt. Die Messzubereitung mit Befüllen der Gläser dauert ca. 30 Minuten. Die Zubereitung mit Gerät benötigt 8 Stunden plus 2 Stunden Nach- bzw. Abkühlzeit. Das Produkt ist ein fester, schmackhafter Joghurt, der direkt aus dem Glas verzehrt werden kann. Mit dem Klarstein Joghurtmaker bin ich grundsätzlich zufrieden und kann ihn weiterempfehlen.«

Der Joghurtbereiter von Severin mit rundem Design punktet mit der kompakten Größe sowie einem leichtem Gewicht von 1,5 kg. Zum Portionieren stehen sieben Gläser zu je 150 ml zur Verfügung. Die Timerfunktion ist zudem bis zu 15 Stunden regulierbar. Angenehm ist die Einstellung mit einem Drehregler. Nach der eingestellten Zubereitungszeit schaltet sich das Gerät von alleine ab.

Vorteil: Kompakte Größe / Timer mit Drehregler
Nachteil: Gebrauchsanweisung nicht ausführlich

Severin JG 3525 Joghurtbereiter
Preis: 39,99 EUR (UVP)
www.severin.de

Note: 2

Lesertesterin Marita Rossbach
»Der Joghurtbereiter von Severin hat ein ansprechendes Design und eine schöne runde Form. Zudem ist die Bedienung einfach. In der Mitte des Gerätes befindet sich ein runder Regelschalter mit dem man ein- und ausschaltet sowie die Zeit einstellt. Da die Gläser und die Deckel eine große Öffnung haben, ist das Befüllen einfach. Diese sind außerdem spülmaschinengeeignet, jedoch werden Schale und Deckel mit feuchtem Lappen gereinigt. Auch mit Früchten gelingt ein fester, cremiger und wohlschmeckender Joghurt.«

Der Rosenstein & Söhne hat alles was man für die Herstellung von Joghurt benötigt. Mit dem Timer hat man die Programmiermöglichkeit bis zu 14 Stunden und das Gerät verfügt über eine Abschaltautomatik. Einige Tester klagten zwar über paar Fehlinformationen in der Gebrauchsanweisung, was aber nicht tragisch ist, da das Wesentliche klar formuliert ist. Die Füllmenge von ca. 190 ml ist ausreichend, um für eine Woche Joghurt vorrätig zu haben.

Vorteil: Timer mit Abschaltautomatik
Nachteil: Gebrauchsanweisung nicht ausführlich

Rosenstein & Söhne Joghurt-Maker
Preis: 59,90 EUR (UVP)
www.rosensteinundsoehne.com

Note: 2

Lesertesterin Ute Stork
»Diesen Joghurtbereiter kann ich bestens empfehlen. Mit wenig Aufwand lässt sich leckerer Joghurt bereiten. Die Gläser mit dem Schraubdeckel sind dicht, so kann ich den Joghurt mit zum Arbeitsplatz nehmen. Der Joghurtbereiter verbraucht wenig Strom. Die Gläser und Deckel können in der Spülmaschine gereinigt werden. Rest kann mit feuchtem Tuch abgewischt werden. Auf einfachste Weise lässt sich leckerer Joghurt bereiten.«

Beim Rennen um die Plätze liegen die Joghurtbereiter von Rosenstein & Söhne und Steba gleichauf. Aufgrund des kurzen Stromkabels und des fehlenden Signaltons am Ende des Herstellungsprozesses gibt es leichten Punktabzug. Auch empfinden die Lesertester die etwa 2,5 kg des Gerätes als zu schwer, obwohl das gerade für den Produktionsvorgang wichtig ist. Positiv wird das Fassungsvermögen von 12 Gläsern mit insgesamt 1,5 Liter sowie das LCD-Display wahrgenommen.

Vorteil: LCD-Display / Rezeptbroschüre beigelegt
Nachteil: Stromkabel zu kurz / Schaltet ohne Signalton ab

Steba Joghurt Maker JM 2
Preis: 32,99 EUR (UVP)
www.steba.com

Note: 2

Lesertesterin Elisabeth Baur
»Das Testgerät hat insgesamt meine Erwartungen erfüllt, besonders was den Geschmack des zubereiteten Joghurts betraf. Er ist gut und sehr einfach in der Bedienung und man kommt ganz schnell damit zurecht. Die Joghurtgläser hätte ich mir etwas größer gewünscht. Auch das Entleeren der Gläser sollte besser möglich sein. Das Display zur Bedienung und zur Lesbarkeit des Gerätes ist zu klein. Trotzdem würde ich dieses Gerät für einen größeren Haushalt auf jeden Fall weiterempfehlen.«