© Reinhard Lang

Fahrradcomputer im Lesertest

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Andreas Bauer

5. September 2017

Die eigenen Leistungen überwachen, Erfolge messbar machen und zurückgelegte Strecken mitverfolgen – all diese Fähigkeiten besitzt ein Fahrradcomputer.

Rad- und Freizeitsportler hegten schon früh den Wunsch, ihre Leistungen während der Fahrt zu kontrollieren. Die Entwicklung bis zu den heutigen hochmodernen Geräten legte einen langen Weg zurück. Heute bietet der Markt eine unüberschaubere Anzahl an Modellen für alle Wünsche des sportbegeisterten Kunden.

Die meisten modernen Fahrradcomputer messen schon lange nicht mehr nur die Geschwindigkeit. Vor dem Kauf sollte daher genau überlegt werden, welche Daten für den Gebrauch relevant sind – allein schon aus Kostengründen. Qualitätskriterien sind neben den Funktionen das Display sowie eine intuitive Bedienung und die Übertragung der Daten, die entweder kabelgebunden oder per Funk erfolgt.

Einfache Fahrradcomputer gibt es bereits ab 10 EUR. Sie dokumentieren Tempo, gefahrene Kilometer und Fahrzeit. Die Anschaffung eines Fahrradcomputers mit einem komplexeren Funktionsumfang wie Messung der Trittfrequenz, der Höhenmeter oder der Herzfrequenz lohnt sich vor allem für sportlich ambitionierte Radfahrer – diese Modelle sind ab 70 EUR erhältlich. Nicht getestet, aber zu erwähnen sind daneben GPS-Fahrradcomputer – ein Mittelding zwischen einem Radnavigationsgerät und einem gewöhnlichen Fahrradtacho – die neben den geschilderten Funktionen zusätzlich die gefahrene Route aufzeichnen. Die günstigsten Modelle sind kaum unter 100 EUR zu haben.

WIR. erwarten eine unkomplizierte Inbetriebnahme

Wir erwarten eine einfache und zügige Montage am Fahrrad. Dabei greifen wir gerne auf eine ausführliche, gut lesbare und übersichtliche Bedienungsanleitung zurück, die nicht nur für technisch Versierte verständlich formuliert ist. Dankbar sind wir für Zusatzangebote online, wie etwa Videos, die die Inbetriebnahme des Fahrradcomputers veranschaulichen.

Lesertesterin Anne Küpper

»Ich erwarte ein gut lesbares Display, Ruhefunktion, gute Montage, aufschlussreiche, gut lesbare und übersichtliche Montage- und Bedienungsanleitung, einfache Handhabung.«

WIR. erwarten ausreichenden Funktionsumfang

Für uns gehören die Höchstgeschwindigkeit, die Durchschnittsgeschwindigkeit, die Fahrzeit und die zurückgelegte Entfernung zu den Standardanzeigen eines Fahrradcomputers. Besonders interessant sind für uns Zusatzfunktionen, die die Messung von Vitalparametern wie etwa der Herzfrequenz, von Höhenmetern oder der Temperatur ermöglichen.

Lesertester Innocenz Kirchberg

»Ich erwarte das Anzeigen von Geschwindigkeit, Fahrstrecke, Fahrtzeit, Gesamtfahrstrecke, Durchschnittsgeschwindigkeit, Uhrzeit, bezwungene Höhenmeter, Umgebungstemperatur.«

WIR. erwarten eine intuitive Bedienung

Wir wünschen uns eine selbsterklärende und intuitive Menüführung, sodass das Handbuch nicht unbedingt nötig ist. Alle Funktionen sollten sich leicht ansteuern lassen und im Display so überschrieben sein, dass man weiß, was gemeint ist. Die Tasten müssen leicht reagieren, am besten auch mit einer Hand während der Fahrt. Das Gerät muss alltagstauglich sein.

Lesertesterin Silke Dehnert

»Ich erwarte eine einfache Montage, zuverlässige und exakte Daten sowie eine einfache Bedienung.«

WIR. erwarten ein gut lesbares Display

Das Display ist neben dem Computer das Herzstück des Fahrradcomputers. Wir erwarten deshalb, dass alle Daten gut abgelesen werden können, auch bei Sonneneinstrahlung, Regen oder Dunkelheit. Daher ist es unerlässlich, dass das Display über eine Beleuchtung verfügt. Das Material des Geräts sollte solide verarbeitet sein, sodass es schlechtem Wetter und leichten Stößen standhält.

Lesertester Wilhelm Schmitt

»Ich erwarte gutes Ablesen der angezeigten Daten, auch bei Sonne. Keine Beeinträchtigungen bei Regenwetter oder Temperaturen unter 0 Grad.«

Nicht jeder Fahrradcomputer ist wie der andere. Funktionen über Funktionen – jeder Fahrradcomputer kann etwas anderes. Unsere jetztWIR.-Lesertester haben vier verschiedene Modelle ausprobiert. Das Fazit: Für »Unerfahrene« kann bereits die Montage zu einer Herausforderung werden. Wer sich dabei nicht sicher fühlt, sollte die Montage einem Fachgeschäft überlassen oder sich die einzelnen Schritte und Einstellungen per Video im Internet erklären lassen. Wer mit der Funktionsweise der Geräte grundsätzlich vertraut ist, wird mit allen vier Produkten gut zurechtkommen. Sie beschränken sich auf das Wesentliche mit dem ein oder anderen Extra und geben dem Fahrer die Möglichkeit, sich auf das Wichtigste zu konzentrieren: der Freude am Radfahren.

Der Sigma BC 23.16 lässt sich recht leicht montieren und einstellen. Vermisst haben unsere Lesertester jedoch ein Handbuch. Beigefügt ist lediglich ein riesiges, unübersichtliches Faltblatt. Online stehen eine ausführliche Bedienungsanleitung sowie Videos zur Verfügung, die die Montage präzise und verständlich erläutern. Der Computer sitzt sicher und fest in der Halterung. Er lässt sich mit einer kleinen Bewegung nach links ohne größeren Kraftaufwand von der Halterung lösen. Die zahlreichen Funktionen machen den Gebrauch des Handbuches notwendig und erfordern etwas Übung. Hat man jedoch »seine Bereiche« gefunden, geht die Menüführung leicht und logisch, so Lesertester Reinhard Lang. Die Bedienung der Tasten geschieht mit leichtem Druck und hörbarem »Klick«. Das große Display zeigt alle für die Tester wichtigen Funktionen in 4 Reihen deutlich an – bei Dunkelheit kann es zusätzlich beleuchtet werden. Der Simga wirkt solide und ist hochwertig verarbeitet. Er punktet mit seinen vielen Funktionen: Neben allen wichtigen Fahrrad-, Höhen- und Herzfrequenz- Funktionen zeigt dieses Gerät auch die Trittfrequenz an. Unsere Leser empfehlen diesen Fahrradcomputer daher für sportliche Fahrer.

Sigma BC 23.16 STS
Preis: 129,95 EUR (UVP)
www.sigmasport.de

Note: 1-
(Lesertestsieger)

Lesertester Reinhard Lang
»Für sportliche, ambitionierte Radler ist der SIGMA BC 23.16 STS ein hervorragendes Trainingsgerät, das ich bestens empfehlen kann!!! Der SIGMA BC 23.16 STS deckt alle möglichen Bereiche ab. Es macht Spaß, die einzelnen Werte während der Fahrt anzuklicken und spornt gleichzeitig an, den ‚inneren Schweinehund‘ zu besiegen. Bei sog. Hausstrecken kann man sehr gut den Fitnesszustand am Display ablesen. Auch geben Watt-Zahl und Trittfrequenz über die aktuelle Form Auskunft.«

Die Lesertester schildern die Montage als recht einfach. Die beigelegte Bedienungsanleitung ist knapp gehalten, dafür stehen online zahlreiche Schulungsvideos zur Verfügung, die Montage sowie Bedienung Schritt für Schritt erläutern. Der Computer sitzt fest in der Halterung und hält Erschütterungen stand. Die Mehrheit der Lesertester empfindet die Bedienung als sehr leicht und intuitiv, die zwei Tasten reagieren gut, auch während der Fahrt. Das große Display mit großer Schrift, ist bei jeder Witterung gut ablesbar, kann allerdings nicht beleuchtet werden. Die zur Verfügung stehenden Funktionen sind für die Mehrheit der Tester ausreichend. In Sachen Verarbeitung und Design kann das Gerät punkten. Wer einen schicken Alltags-Radcomputer ohne großen Schnickschnack sucht, ist mit dem VDO M2.1 WR gut beraten.

VDO M2.1 WR
Preis: 24,99 EUR (UVP)
https://vdocyclecomputer.com

Note: 2

Lesertesterin Silke Dehnert
»Der VDO M2.1 WR ist solide verarbeitet und beinhaltet alle Grundfunktionen. Es ist vor allem für Einstiegs-, City- und Hobbyfahrer/innen geeignet, die tagsüber unterwegs sind. Negativ fällt die fehlende Beleuchtung ins Gewicht, die Fahrten bei Dunkelheit mit dem Computer nicht zulassen. Auch die Datenübertragung per Kabel ist einfach und vielleicht veraltet – funktioniert jedoch einwandfrei.«

Trotz eines Handbuchs, das auch für technisch Versierte nur schwer verständlich ist, konnte die Montage bei fast allen Testern verhältnismäßig schnell durchgeführt werden. Der Computer lässt sich leicht in der Halterung befestigen. Er hat einen Einklickpunkt, der mit etwas Kraft beim Befestigen und Lösen überwunden werden muss. Dadurch sitzt er auch bei starken Erschütterungen fest an der Lenkstange. Die Bedienung des CICLO ist nahezu intuitiv, wenn man die grundsätzliche Aufteilung des Displays verstanden hat. Die Tasten reagieren gut. Die Tester loben das 3-teilige Display, das zu jedem Zeitpunkt gut ablesbar war – eine Beleuchtung fehlt. Das Design ist schlicht und praktisch, die verwendeten Materialien wirken robust und wertig. Der Computer ist – nach Meinung unserer Lesertester – für Nutzer mit höheren Ansprüchen gut geeignet.

Ciclo CM 4.21HR
Preis: 64,99 EUR (UVP)
www.ciclosport.com

Note: 2

Lesertesterin Ulla Herweg
»Der Radcomputer ist, wenn er erst einmal angebracht und man die Benutzungsanleitung verinnerlicht hat, ein sehr nützlicher Datenanbieter. Sehr schön sind die 3-teilge Display-Anzeige und die großen Zahlen. Um bei den vielen Anzeigemöglichkeiten immer die richtigen zu finden, muss man halt öfters probieren. Sehr schön auch die Möglichkeit der Herzfrequenz-Messung. Also rundum zufrieden und empfehlenswert.«

Als hinderlich schildern die Lesertester, dass die mitgelieferte Bedienungsanleitung nicht in Deutsch verfasst ist – diese steht lediglich online zum Download bereit. Das Gerät sitzt während der Fahrt fest in der Halterung, für das Abnehmen des Gerätes bedarf es etwas Übung. Die Bedienung ist recht einfach, die Tasten reagieren gut. Das Display lässt sich während der Fahrt sehr gut ablesen, eine Beleuchtung wäre dennoch wünschenswert. Design und Verarbeitung sind angemessen. Der CatEye ist ein einfacher Computer mit Grundfunktionen ohne weitere Extras, ein Einsteigermodell für den täglichen Gebrauch.

CatEye CC-VT230W
Preis: 37,99 EUR (UVP)
www.cateye.com

Note: 2-

Lesertester Wilhelm Schmitt
»Der Gesamteindruck ist zufriedenstellend. Meine Erwartungen wurden aber nicht ganz erfüllt. In der Anleitung steht: ‚Die Messung startet automatisch, wenn sich das Fahrrad bewegt‘. Stimmt nicht, im Modus ‚Sleep‘ startet die Messung nicht. Störungen von außerhalb auf die kabellose Übertragung konnte ich nicht feststellen. Das Gerät funktioniert, wer es kaufen will muss mit dessen Möglichkeiten einverstanden sein.«