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Eine Heilige Messe, die doppelt hilft!

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Andreas Bauer

12. März 2024

Wer konkrete Fürsprache für ein eigenes Anliegen sucht und gleichzeitig Priestern in armen Ländern helfen will, ist mit einem „Mess-Stipendium“ gut beraten. Dabei stiftet man eine Heilige Messe im persönlichen Anliegen und unterstützt einen Priester in materiell bedürftigen Ländern gleichzeitig mit einem geringen Geldbetrag.

Die heilige Messe ist der Mittel- und Höhepunkt des katholischen Glaubens. Auf die Urkirche geht der Brauch zurück, Gaben und Almosen an den Priester zu überreichen, der die heilige Messe feiert – oft verbunden mit der Bitte um das Gebet in einem bestimmten Anliegen.

Wer eine heilige Messe stiftet – ein Mess-Stipendium gibt – trägt dazu bei, dass die Kirche ihrem Seelsorgeauftrag weltweit nachkommen kann. Überlebenswichtig sind Mess-Stipendien in vielen Ländern, in denen große Not herrscht und Priester wenig oder gar keinen Lohn erhalten.

Tausende Priester weltweit beantragen jedes Jahr über ihre Bischöfe oder Ordensoberen Mess-Stipendien beim weltweiten katholischen Hilfswerk KIRCHE IN NOT. Die meisten dieser Priester sind in Ländern tätig, in denen Christen diskriminiert, unterdrückt und verfolgt werden, und an Orten leben, an denen die Gläubigen so arm sind, dass sie ihren Priestern nicht einmal das Nötigste zum Leben zur Verfügung stellen können. Für viele Priester sind Mess-Stipendien daher die einzige Einkommensquelle und ein wichtiger Beitrag, damit sie überhaupt ihre Evangelisierungsarbeit und soziale Unterstützung für ihre Pfarrei leisten können. Mess-Stipendien verbinden also die beiden großen Werke der Barmherzigkeit: Gebet und Almosen.

Die Messe ist heilig und kann nicht „gekauft“ werden – noch weniger die Gnade Gottes. Ein Mess-Stipendium darf nicht als „Bezahlung“ missverstanden werden. Es ist vielmehr eine wichtige Unterstützung für den Priester und seine Gemeinde. Die empfohlene Höhe des Stipendiums legen die Bischöfe nach den Normen des kanonischen Rechts fest. Trotz dieser Empfehlung bleibt ein Mess-Stipendium eine freie Gabe. Jedes Mess-Stipendium leitet KIRCHE IN NOT streng nach den Vorschriften des Kirchenrechts weiter.

Was bewegt mich? Kein Anliegen ist zu klein oder zu groß, um vor Gott gebracht zu werden. Bin ich dankbar für ein bestimmtes Ereignis oder habe ich Sorgen und Nöte, für die ich Beistand erbitten möchten? Für ein Mess-Stipendium kann es ganz unterschiedliche Anlässe geben: eine Krise, ein Schicksalsschlag, eine Krankheit oder der Tod eines geliebten Menschen. Aber auch anlässlich freudiger Ereignisse sind Mess-Stipendien üblich. Zur Geburt und Taufe eines Kindes, zur Erstkommunion oder Firmung, zur Hochzeit und zu runden Jubiläen.

Eine Heilige Messe kann theoretisch in jeder Pfarrei bestellt werden – auch in Deutschland. Doch wer gleichzeitig die Kirche in armen Ländern unterstützen will, sollte das Mess-Stipendium beim Hilfswerk KIRCHE IN NOT in Auftrag geben. KIRCHE IN NOT ist eine international aufgestellte katholische Organisation, die sich auf die pastorale und geistliche Unterstützung von bedrängten und notleidenden Christen konzentriert.

KIRCHE IN NOT unterstützt die Ortskirchen weltweit, damit die Erfüllung der christlichen Nächstenliebe weiter möglich ist. Unter dem Leitsatz „Informieren, beten, helfen“ hilft KIRCHE IN NOT zusammen mit hunderttausenden Spendern und Projektpartnern Christen in aller Welt. Gleichzeitig setzt sich das Hilfswerk konfessionsübergreifend für Religionsfreiheit und Aussöhnung ein.

Seit der Gründung im Jahr 1947 hat sich KIRCHE IN NOT zu einem Hilfswerk mit vielen Aufgabenfeldern entwickelt. Alles begann, als nur zwei Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs ein belgischer Ordenspriester die Bevölkerung der Niederlande und Belgiens in flammenden Predigten dazu aufrief, jenen 14 Millionen heimatvertriebenen Deutschen zu helfen, die kaum Nahrung und Kleidung besaßen und sich in viel zu kleinen Notunterkünften drängten. Die Menschen waren entsetzt. Jenen Deutschen helfen, die gerade erst ihr Land überfallen, ihre Männer, Frauen und Kinder verschleppt und ermordet haben?

Doch der Ordenspriester erzählte vom Leid der ehemaligen Kriegsgegner. Von den hungernden Menschen in provisorischen Lagern. Er gab den verhassten Deutschen ein menschliches Gesicht und mahnte zu Vergebung und Versöhnung.

Das Ergebnis: die Menschen spendeten derart viel, dass ein Hilfswerk gegründet werden musste, um die Lieferungen zu koordinieren. Das war die Geburtsstunde der „Ostpriesterhilfe“, die später in „Kirche in Not“ umbenannt wurde. Heute finanziert das Hilfswerk jedes Jahr über 5 000 kirchliche Hilfsprojekte in rund 140 Ländern der Erde.

Dazu braucht es personelle, organisatorische und finanzielle Mittel. KIRCHE IN NOT erhält keinerlei staatliche Gelder oder Einnahmen aus der Kirchensteuer. Es sind die Mess-Stipendien und Spenden von vielen Tausenden Wohltätern aus zahlreichen Ländern, die jene pastorale Hilfe weltweit ermöglichen – ein großes Werk der gelebten Nächstenliebe.